Marl trat aufrecht und mit sorgsamen, aber nicht zögerlichen Schritt aus der Höhle auf das weite, marmorne Plateau. Das gleissend helle Licht Hyshs liess diesen Moment wie ein Schauspiel in der ansonsten detaillosen weissen Leere erscheinen. Sein rotblondes Fell unter seinem weissen Gewand hätten ihn fast in der Szene verschwindenlassen, wenn nicht die leuchtend roten Muster an den Säumen seiner Tunika gewesen wären, die ihn deutlich von Himmel und Boden abhoben.
Obschon er die letzten Jahre im Innern der Mamorberge verbracht hatte, war er von der Helligkeit Hyshs nicht geblendet. Sein linkes Auge hatte er duch ein mechanisches Lumenwarpiskop ersetzt, das das einfallende Licht automatisch reduzierte und ihm erlaubte sowohl in der strahlenden Helligkeit Hyshs, als auch in der völligen Dunkelheit unter den Mamorbergen gleichermassen gut zu sehen. Aber auch sein rechtes Auge hatte sich schon vor langer Zeit an das Licht hier draussen gewöhnt. Er hatte oft und lange durch den Höhlenausgang und andere gut verstecke Beobachtungspunkte und Schiessscharten im Berg die wenig einladende Draussenwelt Hyshs beobachtet. Aber jetzt war die Zeit gekommen, die Dunkelheit und Sicherheit des Gebirges zu verlassen. Der erste Schritt auf dem Weg zu seinem grossen Traum. Und hinter ihm schritten seine Kinder, seine Schöpfungen, seine Krieger. Es war nicht die grösste Skaven-Armee, die Hysh je gesehen hatte, aber ganz sicher die beeindruckendste. Und beobachtet wurde dieses Schauspiel von beindruckten Beobachtern, das wusste Marl. Aber er wollte es genau so. Hysh würde einen Krieg erleben, erdulden, wie keinen zuvor. Eine dreihundert Jahre lange Odyssee würde bald ihr Ende finden – eine Odyssee, wie eine Perlenkette aus Niederlagen, Siegen seiner Feinde, Katastrophen und Explosionen. Aber jedes dieser verhängissvollen Abenteuer, hatte Marl auch Erfahrungen, Wissen, Verbündete, Reichtum, Artefakte der Macht, den Tod seiner Widersacher und vieles mehr beschert. Jeder Schritt zurück war auch ein Schritt nach vorne gewesen, irgendwie. Und so stand Marl nach all dem wieder hier auf Hysh, wo einst alles begann – einer der mächtigsten Skaven, die je gelebt hatte. Oder so dachte Marl zumindest und er fühlte sich so gut, wie seit seiner Jugend, als aufstrebender junger als junger Warlocktechniker nicht mehr …
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