Die acht Reiche der Sterblichen

Die acht Reiche der Sterblichen sind der Ort, oder viel mehr  sind die Orte, an denen die Abenteuer und Schlachten im Zeitalter des Sigmar spielen. Anders als in den meisten anderen Fantasy- oder High-Fantasy-Settings handelt es sich hierbei um acht eigenständige … äh … Dinge. Und weil das ein bisken kompliziert ist und weil die Acht Reiche in der Zweiten Edition von Age of Sigmar wichtiger werden, soll das hier mal ein bisken erklärt werden.

Ein bischen Hintergrund

Die alte Warhammer Fantasy Welt war eine klassische Fantasy-Welt: Ein erdähnlicher Planet (ziemlich erdähnlich sogar) mit verschiedenen Kontinenten. Als die alte Welt in der Endzeit (von den Skaven) zerstört wurde, brach alles auseinander, nicht nur Materie, sondern die ehem. acht Winde der Magie sowie Dinge jenseits von beidem, wie Götter und jenseitige Welten. Aus den Überresten formten sich die acht Reiche. Im Orginal werden sie als die „Mortal Realms“ bezeichnet, die Reiche der Sterblichen und mit „Planes of Existence“ umschrieben, was … nicht der einzige Aspekt ist, der an AD&Ds legendäres Planescape Setting erinnert.

Jedes Reich ist sowas wie eine eigene, mehr oder weniger flach und mehr oder weniger runde Welt (im Sinne eines Planeten), aber viel, viel grösser.  Viele Reiche sind so gross, dass sie im Laufe eines Lebens nicht zu Fuss durchquert werden können, was aber auch daran liegt, dass es „schwebende Kontinente“ und andere phantastische geographische Phänomene, die im Rahmen der uns bekannten Naturgesetze eher unmöglich sind. Jedes Reich wird von seinem zentralen Aspekt dominiert, ja der alle Lebenwesen und ihre Erscheinung, Magie, Gesetzmässigkeiten definiert.

Ein Reich der Sterblichen, Aqshy, das Reich des Feuers, wenn ich nicht ganz irre.

Und noch etwas, was man auf der Zeichnung oben schon erkennen kann: Die meisten Reiche sind sowas in der Richtung, wie rund, was auch bedeutet, dass sie ein Zentrum haben. In ihrem Zentrum ähnelt jedes Reich am ehesten einer normalen Welt mit normalen Gesetzmässigkeiten, wie wir sie kennen. Je weiter man nach Aussen wandert, desto magischer, unvorhersehbarer und phantastischer wird alles. Kein Wunder, dass die meisten Menschen und „normalen“ Lebewesen sowie die grössten Städte und Festungen sich eher im Zentrum eines Reiches befinden.

Da die Reiche so eine Mischung aus Planeten und Dimensionen sind, kann man nicht mit normalen physischen Transportmitteln von einem Reich zum anderen reisen. Realmgates verbinden die Tore. Es ist nicht bekannt, wieviele Realmgates es gibt, aber es sind einige. Oft haben sie die Form von grossen Toren, aber sie können auch die Form von Nebeln oder Meeren annehmen.

Azyr – Das Reich der Himmel

Eine Art Olymp oder Himmlisches Jerusalem. Sigmars Heimstatt, Zuflucht für alle Wesen der Ordnung insbesondere den Dispossessed und Heimat der Stormcast Eternals. Es ist um den noch glühenden Kern der Welt die War herumgebaut und enthält Realmgates in praktisch alle anderen Reiche.

Während des Zeitalters des Chaos war Azyr das einzige Reich, das nicht von den Horden des Chaos überrollt wurde, was aber eben auch daran liegt, dass Sigmar selber alle Realmgates nach Azyr verschlossen und damit alle Kräfte und Völker der Ordnung in den anderen sieben Reichen dem Chaos überlassen hat.

Aqshy – Das Reich des Feuers

Heimat der Fyreslayers. Grimnir, einer der beiden Götter der Duardin starb hier im Kampf gegen die Mutter aller Salamander (Drachen ohne Flügel und in diesem Fall von der Grösse eines ganzen Gebirges). Wenig verwunderlich brennt hier so ziemlich alles und es wächst wenig. Lava, geschmolzene Metalle, Feuerstürme … und allerlei Viehzeug, dass sich in sowas wohlfühlt – wie die Magmadroths der Fyreslayers – findet sich in Aqshy.

Ghyran – Das Reich des Lebens

Heimat der Sylvaneth. Und bevorzugtes Ziel von Nurgle, dem Chaosgott, der Verwesung und des Verottens. Hier wurde das ganze Zeitalter des Chaos über der Krieg des Lebens geführt. Vieles was lebt, wächst hier zu extremer grösse heran und selbst Ding, die in anderen Reichen tot oder einfach leblos sind, leben hier: Es gibt wandelnde Berge, ebenso wie Bäume von der Grösse von Bergen.

Shyish – Das Reich des Todes Shyish ist ein seltsamer Ort.

Eigentlich ist es das Reich des Todes, der Ort an den viele Seelen (und untote Körper) gelangen, wenn sie in einem der anderen sieben Reiche sterben, und eigentlich wird es vollständig und unbarmherzig von Nagash kontrolliert, dem grossen Nekromanten und Gott der Toten. Aber ebenso, wie es in Ghyran auch den Tod gibt, so gibt es im Reich des Todes auch Leben. Und ebenso, wie Alarielle nicht den Krieg gegen Nurgle verhindern konnte, ebensowenig vermag Nagash alles zu kontrollieren, was in Shyish geschieht.

Praktisch alle Fraktionen sind auch in Shyish anwesend, wenn auch mitunter im Verborgenen, denn die Toten können die Lebenden nicht besonders leiden, was ja in der Regel auch auf Gegenseitigkeit beruht.

Hysh – Das Reich des Lichts

Rotiert zusammen mit Ulgu, das Reich des Schattens und bildet so Tag und Nacht. Von allen Reichen (ausser Azyr) hat Hysh das Zeitalter des Chaos am besten überlebt. Alles hier ist voller Licht, Ordnung, Symbolik, Symmetrie und versteckter Bedeutung, gefallener Zivilsationen und vergessenem Wissen. Gerade wegen alle dem Licht und all der Ordnung (you get it?!) haben es die Mächte des Chaos schwer, hier dauerhaft Fuss zu fassen, was nicht bedeutet, dass sie es nicht versuchen.

Tyrion and Teclis – die grössten Aelv-Prinzen der Alten Welt, wurden hier im Zeitalter der Mythen wiedergeboren.

Ulgu – Das Reich der Schatten

Rotiert zusammen mit Hysh, dems Reich des Lichts und bildet so Tag und Nacht. Im Reich der Schatten leben viele der Nachfahren der alten Dunkelelfen, allen voran Morathi, die Gottkönigin der Daughters of Khaine. Ansonsten ist sehr schwer zu sagen, wer eigentlich noch so in Ulgu lebt, weil weite Teile des Reiches auf ganz verschiedene Weisen verborgen sind. Auf jeden Fall gibt es auch hier Fyreslayers.

Ghur – Das Reich der Bestien

Im Reich Ghur ist alles wild und selbst zivilisierte Wesen und Dinge, die aus anderen Reichen hierher kommen verwildern mit der Zeit. Tiere und andere Kreaturen können hier wahrhaft titanische Ausmasse annehmen.

Ghur ist „natürlich“ die Heimat der Orruks, Grots und Ogors, auch wenn es alle drei Völker inzwischen in ihrer Wildheit längst nicht mehr in einem Reich aushalten und wie es ihre Art ist, Zerstörung über alle acht Reiche verteilen.

Chamon – Das Reich des Metals

Das Reich des Metalls ist die Heimat der fliegenden Städte, der Skyports der Kharadron Overlords. Hier ist natürlich vieles aus Metal, ganze Kontinente aus Eisen, Berge aus Silber und Winde und Wolken aus Aether-Gold. Dem Chaos-Gott Tzeentch gefällt es hier auch sehr gut und natürlich haben sich mehrere Fyreslayer-Logen hier angesiedetl.

Chaos – Das Reich der dunklen Götter

Die Chaos-Götter betrachten die achte Reiche zwar ihren Spielplatz, aber eigentlich leben sie in einem anderen Reich, dem Reich des Chaos, das „der Warp“ oder „das Immaterium“ genannt wird. Das Reich des Chaos ist einen Art Parallelwelt zu den Mortal-Realms und eigentlich leben dort neben den Chaos-Göttern nur Dämonen. Ob im Zeitalter des Sigmar Menschen und andere, nicht-dämonische Wesen das Reich des Chaos betreten und einen brauchbare Zeit dort überleben können, ist unklar.

Inzwischen gibt es nur noch drei der alten Chaos-Götter: Khorne, Tzeentch, Nurgle, ausserdem die Gehörnte Ratte (und ehedem Slaneesh).

Ein paar Wunder der Acht Reiche der Sterblichen

Games Workshop haben sich beim Redesin des Settings viel Mühe gegeben, sich möglichst grosse Spielräume offen zuhalten. So habe ich bisher von keinem einzigen Realm eine vollständige Karte gesehen. Angesichts der schieren Grösse der einzelnen Realm und der zum äusseren Rand hin immer phantastischer werdenen Geologie, Biologie, Arkanologie und „Physik“ dürften wir das wohl auch so schnell nicht zu sehen bekommen. Warum auch? Für die Spiele ist es nicht nötig und die die Romane reichen einzelen Orte völlig. Es ist der selbstsam bürokratische Anspruch von Weltenbauern und Weltenbaukonsumenten, der nach Vollständigkeit verlangt. Um mal ein bisken mehr zu verstehen, wie spektakulär, phantastisch und vielgestalt die Acht Reiche sind, hier mal ein paar ausgewählte Wunder …

Die wandernden Berge von Ghyran

Wie viele der unfassbaren Wunder der Acht Reiche, werden sie nur in einem Nebensatz erwähnt, in diesem Fall im Battletome der Fyreslayers. Die Berge leben und wandern über Ghyran. Eine Fyreslayer-Loge  wird von ihnen als Bewohner geduldet, weil diese die Skaven in Schach halten, die sich ebenfalls in den Bergen eingenistet haben.

Die Stadt Shadespire in Shyish

Die Stadt Shadespire liegt über einer ein Oase der Seelen, was ihr zu  besonderer Macht verhalf, denn die Seelen konnten dort konserviert werden. Die Herren der Stadt nutzten das und machten zuerst sich selbst unsterblich und boten diese Diensleistung später auch – gegen viel Geld und Schätze – anderen an … bis Nagash ihnen auf die Schlichte kam, die Stadt zerstörte, ihre Bewohner in Moment ihres Todes, zu ewigen Qualen verdammt, in Glas einschloss und  alle Aufzeichnungen und Erinnerungen zu Shadespire in allen acht Reichen vernichtete … alle? Nicht ganz alle …

A Travellers Guide to the Mortal Realms

Im Rahmen der 2018er Kampgane Malign Portents gibt es ein Youtube-Video von Phil Kelly, der wichtigste Hintergrund-Autor für Age of Sigmar einiges Grundlegendes über die Acht Reiche erzählt.

Weblinks

  • http://whfb.lexicanum.com/wiki/Mortal_Realms
  • http://whfb-de.lexicanum.com/wiki/Reiche_der_Sterblichen
  • http://ageofsigmar.wikia.com/wiki/Mortal_Realms
  • http://whfb-de.lexicanum.com/wiki/Realmgates
  • http://whfb-de.lexicanum.com/wiki/Achtpunkte
  • http://whfb-de.lexicanum.com/wiki/Winde_der_Magie
  • http://whfb-de.lexicanum.com/wiki/Unterwelt_(Dimension)

Kommentare

Eine Antwort zu „Die acht Reiche der Sterblichen“

  1. […] müssen. Dies verstärkt natürlich nur noch den Effekt, dass Sylvaneth – wie alle Völker der Acht Reiche – von dem jeweiligen Reich in dem sie leben geprägt […]

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